Ajuy auf Fuerteventura – Geheimtipp mit schwarzem Sandstrand und historischen Höhlen
Ajuy, ein kleines Fischerdorf an der wilden Westküste Fuerteventuras, ist ein Ort voller Geschichte, beeindruckender Natur und faszinierender Landschaften. Die raue Atlantikküste, die berühmten Höhlen von Ajuy und der tiefschwarze Sandstrand verleihen diesem versteckten Juwel eine besondere Atmosphäre. Besucher erleben hier eine Mischung aus Natur, Tradition und Abgeschiedenheit – perfekt für Abenteurer, Ruhesuchende und Naturliebhaber.
Lage, Geografie und Klima
Ajuy gehört zur Gemeinde Pájara und liegt etwa 10 Kilometer von Betancuria entfernt. Der Ort ist von steilen Klippen und vulkanischen Felsformationen umgeben, die über Millionen von Jahren entstanden sind. Die Geografie ist geprägt von wilden Felsküsten, versteckten Buchten und den berühmten Höhlen.
Das Klima ist ganzjährig mild mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 18 und 28 Grad Celsius. Die trockene Luft und die frische Meeresbrise machen den Aufenthalt angenehm. Regen fällt nur selten, wodurch sich dieser Geheimtipp ideal für Outdoor-Aktivitäten eignet.
Historische Hintergründe und geschichtliche Daten
Ajuy ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch historisch bedeutend. Der Ort war einst ein wichtiger Handelshafen. Bereits im 15. Jahrhundert landeten hier europäische Seefahrer und Eroberer, darunter Jean de Béthencourt, der die Kanaren für Kastilien eroberte.
Die berühmten Höhlen bestehen aus über 100 Millionen Jahre altem Kalkstein und sind die ältesten geologischen Formationen der Kanarischen Inseln. Die Höhlen dienten früher als Piratenversteck und später als Lagerstätte für Kalkstein, der nach Lanzarote exportiert wurde.
Sehenswürdigkeiten in Ajuy
1. Die Höhlen von Ajuy (Cuevas de Ajuy)
Ein spektakuläres Naturphänomen sind die Cuevas de Ajuy. Diese riesigen Höhlen sind über einen Wanderweg entlang der Klippen erreichbar. Besucher können tief in das Innere der Höhlen vordringen und die beeindruckenden Felsformationen bestaunen.
Geologische und historische Bedeutung
Die Höhlen sind mehr als 70 Millionen Jahre alt und bestehen aus erstarrtem Meeresboden. Sie zählen zu den ältesten geologischen Formationen der Kanaren. Die verschiedenen Gesteinsschichten in den Höhlen geben Einblicke in die Erdgeschichte der Insel. Früher wurden sie von Piraten und Schmugglern genutzt, später dienten sie als Lager für Kalkstein, der von hier aus nach Lanzarote verschifft wurde.
Besuch der Höhlen
Der Weg zu den Höhlen beginnt am Strand von Ajuy und führt entlang der Klippen. Die Wanderung dauert etwa 15 Minuten und bietet spektakuläre Ausblicke auf das Meer. Die Höhlen sind kostenlos zugänglich, jedoch wird festes Schuhwerk empfohlen. Die größte Höhle reicht über 40 Meter in die Tiefe und beeindruckt mit ihrer mächtigen Felsstruktur. Besucher sollten besonders bei Flut vorsichtig sein, da das Wasser schnell ansteigen kann. Leider passiert es häufiger, dass Touristen sich überschätzen. Schaut lieber doppelt hin, wo ihren euren Fuß platziert.
2. Der schwarze Sandstrand von Ajuy
Der Playa de Ajuy ist einzigartig, denn sein Sand ist tiefschwarz. Die vulkanische Asche verleiht dem Strand eine mystische Atmosphäre. Durch die starken Wellen ist der Strand weniger zum Schwimmen geeignet, aber perfekt für Spaziergänge und beeindruckende Fotos.
3. Die Steilküsten und Wanderwege
Entlang der Küste gibt es zahlreiche Wanderwege, die atemberaubende Ausblicke auf das Meer bieten. Eine beliebte Route führt von Ajuy nach Betancuria, vorbei an alten Lavafeldern und beeindruckenden Felsformationen.
Aktivitäten in Ajuy und Umgebung
- Wandern: Die Route zu den Höhlen und entlang der Klippen bietet spektakuläre Aussichten.
- Fotografie: Die dramatische Landschaft mit schwarzem Sand und wilden Klippen ist ein Paradies für Fotografen.
- Höhlen erkunden: Die Cuevas de Ajuy sind ein Highlight für Abenteuerlustige.
- Kulinarische Erlebnisse: Frischer Fisch in den örtlichen Restaurants genießen.
- Tauchen & Schnorcheln: Obwohl der Atlantik hier rau ist, gibt es geschützte Buchten mit interessanter Unterwasserwelt.
Strände in der Nähe von Ajuy
Neben dem schwarzen Strand von Ajuy gibt es weitere traumhafte Strände in der Umgebung:
- Playa de Cofete: Einer der schönsten und unberührtesten Strände Fuerteventuras, bekannt für seine Wildheit.
- Playa de Garcey: Berühmt für das Wrack der „American Star“, das einst hier lag. Die American Star war eines der berühmtesten Schiffswracks der Welt und lag einst an der Küste von Fuerteventura, nahe der Playa de Garcey. Das 1940 gebaute Passagierschiff war einst als USS West Point bekannt und diente im Zweiten Weltkrieg als Truppentransporter. 1994 wurde das Schiff bei einem Sturm vor Fuerteventura an Land gespült und zerbrach in mehrere Teile. Lange Zeit ragte der Rumpf des Wracks aus dem Wasser und war eine beliebte Attraktion für Abenteurer und Fotografen. Mittlerweile sind die Überreste jedoch weitgehend im Meer versunken.
- Playa de La Pared: Ideal für Surfer, da hier konstante Wellen brechen.
Anreise nach Ajuy
Ajuy ist mit dem Auto leicht erreichbar. Von Puerto del Rosario sind es etwa 50 Kilometer (ca. 50 Minuten Fahrzeit).
- Mit dem Mietwagen: Empfehlenswert für Flexibilität und die Erkundung weiterer Sehenswürdigkeiten. Parkmöglichkeiten gibt es genug.
- Mit dem Bus: Es gibt Verbindungen von Pájara nach Ajuy, jedoch nur wenige Fahrten pro Tag. Besonders der letzte Bus dürfte voll sein.
- Geführte Touren: Viele Anbieter bieten Ausflüge an, meist kombiniert mit Besuchen in Betancuria oder anderen Sehenswürdigkeiten. Solche Touren beinhalten oft ein Mittagessen oder kleinen Snack mit einer kühlen Erfrischung.
Unterkünfte in Ajuy
Ajuy ist ein ruhiger Ort mit wenigen Unterkünften, aber nahegelegene Orte bieten mehr Auswahl:
- Casa Rural Ajuy: Eine kleine, charmante Pension mit Meerblick.
- Hotel Rural Finca La Paz: Eine traditionelle Finca mit gemütlicher Atmosphäre.
- Villen und Ferienwohnungen in La Pared oder Betancuria: Perfekt für Individualreisende.
Restaurants in Ajuy
Ajuy ist bekannt für seine hervorragenden Fischrestaurants:
- Restaurante Playa de Ajuy: Direkt am Strand mit fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten.
- Casa Pepín: Berühmt für gegrillten Fisch und traditionelle kanarische Gerichte.
- La Jaula de Oro: Gemütliches Restaurant mit Blick auf das Meer, bekannt für Paella.
Fazit
Ajuy ist ein magischer Ort, der Geschichte, Natur und Abenteuer vereint. Der schwarze Sandstrand, die beeindruckenden Höhlen und die wilde Küstenlandschaft machen den Ort einzigartig. Wer Fuerteventura besucht, sollte dieses MUSS unbedingt auf die Liste setzen – sei es für eine kurze Erkundungstour oder einen entspannten Tag am Meer. Hier spürt man die unberührte Schönheit der Insel, fernab vom Massentourismus.
Nützliche Links
unser Video auf Youtube zu Ajuy
ein weiterer toller Bericht: El Cotillo