Morro Jable de Jandía

Morro Jable – Ein Paradies am Ende der Insel

Wenn man mit dem Auto die FV-2 entlangfährt, vorbei an kahlen Hügeln, die wie eine Mondlandschaft wirken, erreicht man nach einer Weile den äußersten Süden von Fuerteventura – Morro Jable. Für ein Pärchen, das sich nach Sonne, Sand und Ruhe sehnt, fühlt sich dieser Ort jedes Mal wie ein kleines Paradies an.

Ein Juwel in Jandía

Morro Jable liegt auf der Halbinsel Jandía, die für ihre endlosen Strände und das glasklare Wasser bekannt ist. Die einst verschlafene Fischersiedlung hat sich über die Jahrzehnte zu einem beliebten Urlaubsziel entwickelt, ohne dabei ihren ursprünglichen Charme zu verlieren. Das Dorf schmiegt sich an die Hügel der Halbinsel, während die sanften Wellen des Atlantiks an den weiten Stränden brechen.

Schon bei der Einfahrt in den Ort spürt man die entspannte Atmosphäre. Die Straßen sind sauber, die Promenade lädt zum Flanieren ein, und die Kulisse aus weißen Häusern, blauen Fensterläden und dem türkisfarbenen Meer wirkt fast unwirklich schön.

Strände, die den Atem rauben

Die Strände rund um Morro Jable gehören zu den schönsten, die wir je gesehen haben. Der bekannteste ist der Playa del Matorral, der sich kilometerweit bis nach Jandía erstreckt. Feiner, goldener Sand und das flache, warme Wasser machen ihn perfekt zum Baden und Entspannen.

Wer es naturbelassener mag, sollte sich den Playa de Cofete nicht entgehen lassen. Diese Bucht, die nur über eine abenteuerliche Schotterpiste erreichbar ist, hat etwas Mystisches. Hier tobt der Atlantik ungezähmt, und der Blick auf die steil aufragenden Berge der Jandía-Kette ist schlicht atemberaubend. Für uns fühlt sich dieser Ort jedes Mal wie das Ende der Welt an – wild, ursprünglich und voller Magie.

Klima – Sonne satt das ganze Jahr

Eines der größten Argumente für Morro Jable ist das Klima. Während es in Deutschland nass und kalt sein kann, herrscht hier selbst im Winter eine Durchschnittstemperatur von 20 bis 24 Grad. Die Passatwinde sorgen für eine angenehme Brise, und Regen ist eine Seltenheit.

Im Sommer steigen die Temperaturen zwar auf über 30 Grad, aber die ständige Meeresbrise macht die Hitze erträglich. Wir lieben es, uns an heißen Tagen einfach in die sanften Wellen zu legen und uns vom Wasser treiben zu lassen.

Sehenswürdigkeiten in und um Morro Jable

Neben den traumhaften Stränden gibt es in Morro Jable einiges zu entdecken:

Der Leuchtturm von Morro Jable – Ein Wahrzeichen der Region, das majestätisch über dem Playa del Matorral thront. Abends, wenn die Sonne im Meer versinkt, hat man von hier aus einen besonders schönen Blick.

Der Hafen von Morro Jable – Hier kann man beobachten, wie die Fischer ihre frische Ware an Land bringen oder eine Fähre nach Gran Canaria nehmen. Besonders spannend: Von hier starten auch Bootsausflüge zur Delfin- und Walbeobachtung. Wir hatten einmal das Glück, eine ganze Gruppe von Grindwalen aus nächster Nähe zu sehen – ein unvergesslicher Moment!

Turtle Nursery – Eine kleine Aufzuchtstation für Meeresschildkröten, die sich für den Erhalt dieser faszinierenden Tiere einsetzt.

Die Altstadt von Morro Jable – Noch heute spürt man hier den Charme des alten Fischerdorfes. Kleine Gassen, gemütliche Cafés und traditionelle Tapas-Bars laden zum Verweilen ein.

Ausflüge und Abenteuer in der Umgebung

Morro Jable ist nicht nur ein Ort zum Entspannen – es ist auch der perfekte Ausgangspunkt für spannende Ausflüge. Da viele dieser Orte abseits der großen Straßen liegen, ist ein Mietwagen unbedingt empfehlenswert.

Cofete und die Villa Winter
Der abgelegene Strand von Cofete ist nicht nur ein Naturwunder, sondern auch ein Ort voller Geheimnisse. Hoch über der Küste thront die Villa Winter, ein mysteriöses Herrenhaus, das angeblich einst als geheime Basis für deutsche Spione diente. Die Fahrt dorthin ist holprig, aber der Anblick dieser einsamen Landschaft ist jede Mühe wert.

Faro de Jandía – Am Ende der Insel
Fährt man noch weiter durch das raue Hinterland, erreicht man den Leuchtturm von Jandía, den südlichsten Punkt von Fuerteventura. Hier trifft der Atlantik mit voller Wucht auf die Felsen, und man kann stundenlang aufs Meer hinausblicken.

Pico de la Zarza – Höchster Berg der Insel
Wer Lust auf eine kleine Wanderung hat, sollte den Pico de la Zarza erklimmen. Mit 807 Metern ist er der höchste Punkt der Insel, und von oben hat man einen unvergleichlichen Blick auf Cofete und das weite Meer. Wir haben uns früh morgens auf den Weg gemacht, um den Sonnenaufgang zu erleben – ein Moment, den wir nie vergessen werden.

Ausflüge von Morro Jable
Pico de la Zarza, November 2020

Die Geschichte mit Willy Brandt

Eine eher unbekannte, aber interessante Anekdote aus der Geschichte Morro Jables ist der Besuch von Willy Brandt in den 1970er-Jahren. Der damalige Bundeskanzler suchte hier Ruhe und Erholung. Es heißt, dass er die Einsamkeit von Cofete besonders genoss und die Natur als Kraftquelle schätzte. Noch heute erinnern sich einige ältere Einheimische an den prominenten Gast, der sich damals noch unbehelligt unter die Leute mischen konnte.

Kulinarische Erlebnisse – Genuss mit Meerblick

Wir lieben es, in Morro Jable essen zu gehen. Frischer Fisch ist hier ein Muss – egal ob gegrillt, als kanarischer Eintopf oder in Form von zarten Tintenfischringen. Eine unserer Lieblingsadressen ist das Restaurante La Farola del Mar, wo man mit Blick aufs Meer köstlichen Papageienfisch genießen kann.

Ein weiteres Highlight sind die kanarischen Tapas: Papas arrugadas mit Mojo-Sauce, würziger Ziegenkäse und die berühmte Gofio-Suppe. Dazu ein Glas Vino Blanco – und der Abend ist perfekt.

Morro Jable – Unser persönliches Fazit

Morro Jable ist für uns weit mehr als nur ein Urlaubsort – es ist ein Gefühl. Ein Gefühl von Freiheit, von endlosen Tagen am Strand, von entspannten Abenden mit Blick auf den Ozean. Es ist die Mischung aus wilder Natur, gastfreundlichen Menschen und einer Gelassenheit, die uns jedes Mal aufs Neue in ihren Bann zieht.

Unterkünfte in Morro Jable – Vom Luxusresort bis zum verlorenen Paradies

Morro Jable bietet eine große Auswahl an Hotels für jeden Geschmack und jedes Budget. Egal, ob luxuriöses Resort, familienfreundliche Unterkunft oder eine gemütliche Pension – hier findet jeder das passende Domizil.

Top 10 Hotels in Morro Jable:

1. TUI MAGIC LIFE Fuerteventura – Ein All-Inclusive-Resort mit zahlreichen Sport- und Freizeitmöglichkeiten, ideal für Aktivurlauber.

2. Fergus Cactus Garden – Modernes Designhotel mit Dachterrasse und spektakulärem Blick auf das Meer.

3. Sol Fuerteventura Jandia All Suites – Komfortable Suiten, nur wenige Gehminuten vom Sandstrand entfernt.

4. Hotel Riu Palace Jandia – Elegantes 5-Sterne-Hotel direkt am Strand mit exzellentem Service.

5. Iberostar Selection Fuerteventura Palace – Luxuriöses Resort mit Wellnessbereich und direktem Zugang zum Playa de Jandía.

6. Iberostar Playa Gaviotas – Perfekt für Familien, mit Pools und direkter Strandlage.

7. Iberostar Waves Gaviotas Park – Modernes Hotel mit großzügigen Zimmern und familienfreundlichem Angebot.

8. MUR Faro Jandia Fuerteventura & Spa – Komfortables Hotel in der Nähe des Leuchtturms, mit Wellness- und Spa-Bereich.

9. Hotel La Colina – Familiär geführtes Hotel mit persönlichem Flair und ruhiger Lage.

10. Stella Canaris – Ein Lost Place mit Geschichte

Die Geschichte des Stella Canaris – Vom Vorzeigehotel zum Geisterort

Das Stella Canaris war einst eines der größten und bekanntesten Hotelresorts in Morro Jable. In den 1970er-Jahren erbaut, lockte es jahrelang Touristen aus aller Welt an. Seine weitläufige Anlage mit Poollandschaften, Restaurants und direkter Strandnähe machte es zu einem beliebten Urlaubsziel.

Doch 2010 geriet die Betreiberfirma in finanzielle Schwierigkeiten und das Hotel wurde an neue Investoren übergeben. Die wirtschaftlichen Probleme hielten jedoch an, und 2013 verschwand der damalige Eigentümer spurlos – mitsamt den Geldern. Das Personal blieb monatelang unbezahlt, und schließlich musste das Hotel schließen.

Seitdem verfällt das Stella Canaris zunehmend. Heute ist es eine verlassene Ruine, ein Lost Place, der von einer glorreichen Vergangenheit erzählt. Trotz seines traurigen Zustands zieht es immer noch Neugierige an, die die Überreste eines einst florierenden Resorts erkunden wollen.

Während Morro Jable heute für moderne, erstklassige Hotels bekannt ist, bleibt das Stella Canaris eine Mahnung an die Schattenseiten des Tourismus. Es erinnert daran, wie vergänglich Erfolg sein kann – und wie wichtig nachhaltige Planung und Investition sind.

Schlusswort

Wer Fuerteventura in seiner schönsten Form erleben möchte, wer Ruhe und Erholung sucht, aber auch ein wenig Abenteuer, der wird Morro Jable lieben. Und vielleicht geht es euch dann so wie uns: Man kommt an, nimmt einen tiefen Atemzug und weiß sofort – hier bin ich genau richtig.

Nützliche Links

Eine Diashow auf Youtube von Morro Jable
Unsere Hotelbewertung zum SBH Maxorata Resort